Erholsamer Schlaf ist für uns alle wichtig: für die Kinder und auch für uns Eltern. Damit Kinder gut einschlafen und entspannter schlafen können, ist es ausschlaggebend was sie vor dem Schlafengehen alles noch erleben und machen. Ein spätes Abendessen liegt womöglich noch schwer im Magen, eine spannende Sendung im Fernsehen lässt die Kinder nicht so richtig abschalten und runterkommen… Auch unsere Abendroutine war lange Zeit nicht so recht zufriedenstellend. So haben wir im Laufe der Zeit einige wundervolle Rituale ausprobiert und möchten gerne von unseren Erfahrungen berichten. Inzwischen haben wir eine Abendroutine mit Kindern entwickelt, nach der die beiden ruhig und zufrieden ins Bett gehen und gut schlafen können. Und wer zufrieden ins Bett geht und ruhig schläft, ist am Morgen auch deutlich entspannter.
Unsere Abendroutine mit Kindern – früher
Es gab Zeiten bei uns, da wollten die Kinder abends nach dem Essen am liebsten noch eine halbe Stunde auf dem Sofa vor dem Fernseher verbringen. Und ehrlich gesagt habe ich es früher auch des Öfteren erlaubt. So hatte ich ein wenig Ruhe, um schon einmal Küche und Esszimmer aufzuräumen und zu säubern, sodass ich das nicht mehr machen musste wenn die Kinder im Bett sind. Anschließend haben wir die beiden Bettfertig gemacht, noch ein wenig gelesen und dann ging es schlafen.
Mit dieser Routine war ich nie so wirklich zufrieden und habe nach besseren Lösungen gesucht, um meine beiden Mädels am Abend so richtig entspannt und zufrieden ins Bett bringen zu können. Wir haben inzwischen so einige wundervolle Alternativen zum Fernsehen am Abend gefunden, die ich im Folgenden alle ausgiebig erläutern werde. Natürlich machen wir das nicht alles jeden Abend hintereinander. Das wäre zu viel und zu stressig. Aber wir haben inzwischen ein großes Repertoire an schönen Ritualen für den Abend, und die Mädels können dann jeweils entscheiden worauf sie Lust haben.
Abendroutine mit Kindern – Tipps für Rituale
- Kinderyoga
- Meditation / Achtsamkeitsübungen
- Phantasiereisen
- Dankbarkeitstagebuch
- Kleidung für den nächsten Tag rauslegen
- Lesen
- Massage
- Was war schön an dem Tag
Kinderyoga
Ich selbst habe vor einiger Zeit Yoga für mich entdeckt und genieße meine Yoga-Sessions immer sehr. Meine Mädels wollten das auch gerne einmal ausprobieren, und so habe ich sie mal mitmachen lassen. Leider war es nicht so kindgerecht, sodass wir nach Alternativen gesucht haben.
Wir haben so einiges ausprobiert. Momentan machen meine Mädels sehr gerne Kinderyoga mit Kinderliedern*. Es gibt das Ganze auf DVD, aber man kann es auch z. B. auf YouTube finden. Zugegeben, wenn man Kinderyoga über DVD oder YouTube macht, bleibt der Fernseher nicht wirklich aus. Aber es macht doch einen Unterschied, ob die Kinder entspannendes Yoga mit Kinderliedern sehen und mitmachen oder ob sie irgendwelche Zeichentricksendungen anschauen.
Meine Mädels haben so großen Spaß am Yoga gefunden, dass sie es mehrmals die Woche abends von sich aus danach fragen. Zu Beginn haben die beiden meine Yogamatte und eine einfache Wolldecke genutzt. Als klar war, dass das nicht nur eine kurze Phase ist und sie das dauerhaft machen möchten, haben wir ihnen eigene kleine Kinder-Yogamatten* gekauft. Da haben die kleinen Kinderaugen aber gestrahlt!
Meine 4-jährige Tochter hat inzwischen den Wunsch geäußert, dass sie später einmal „Yogarin“ (übersetzt: Yogalehrerin) werden möchte, „weil sie dann jeden Tag Yoga machen kann und das anderen auch noch beibringen kann“. Es bereitet ihr wirklich große Freude!
Meditation / Achtsamkeitsübungen
Ein weiteres wundervolles Tool für ein entspanntes Abendritual ist die App BuddhaBoo zur Meditation mit Kindern. Die App beinhaltet zahlreiche kurze Meditationen, Achtsamkeitsübungen und Atemübungen für Kinder. Außerdem gibt es Geschichten zum Einschlafen, Phantasiereisen und vieles mehr. Wir durften die App bereits als Beta-Tester ausgiebig testen und nutzen sie auch heute noch sehr gerne und regelmäßig. Über unsere Erfahrungen mit der BuddhaBoo App könnt ihr in einem separaten Blogartikel ausgiebig nachlesen. Außerdem gibt es inzwischen mit den Fantasiereisen und Meditationen aus der BuddhaBoo App ein zauberhaftes Buch, Boo und der Zaubernebel*, das ich demnächst noch hier vorstellen werde.
Phantasiereisen
Auch beim Thema Phantasiereisen / Traumreisen kann ich die eben bereits erwähnte App BuddhaBoo von Herzen empfehlen. Dort gibt es unzählige Phantasiereisen zu den unterschiedlichsten Themen, die wir seit einigen Monaten regelmäßig hören. Momentan lieben meine beiden Mädels ganz besonders die Geschichten von „Luna, das Mondmädchen“ von Fabian Wollschläger. Als Sternwanderer unternehmen die Kinder hier gemeinsam mit Luna Reisen zu verschiedenen Planeten, wo sie neue Freunde kennen lernen und einige verborgene Fähigkeiten entdecken.
Um in die Phantasiewelt zu gelangen, machen die Kinder vorher ein paar Atemübungen und können dann während der Geschichte wunderbar entspannen und anschließend entspannt einschlafen. Selbst meine hibbelige 4-Jährige hat innerhalb von kürzester Zeit gelernt, 20 Minuten ruhig zu liegen und den Geschichten von Luna gebannt zu lauschen.
Ich muss gestehen, dass auch ich die Geschichten von Luna sehr gerne höre. Der Sprecher Max Hoffmann ist wirklich grandios, hat eine sehr angenehme Stimme und eine faszinierende Art zu erzählen. Ich liebe es, meine beiden Mädels rechts und links in die Arme zu nehmen, die Augen zu schließen und gemeinsam mit ihnen und Luna auf eine abenteuerliche Reise zu gehen.
Die Geschichten von dem Mondmädchen Luna gibt es auch als Buch*. So habt ihr die Möglichkeit die schönen Geschichten selbst vorzulesen. Es sind auch ein paar wunderschöne Illustrationen enthalten, die Schlüsselszenen aus den Geschichten zeigen. Dieses zauberhafte Buch habe ich in einem separaten Blogartikel ausführlich vorgestellt.
Dankbarkeitstagebuch
Dieses Ritual ist für Kinder ab etwa 6 Jahren geeignet, die auch selbst schon ein wenig schreiben können. Ich selbst führe seit etwa 2 Jahren ein Dankbarkeitstagebuch, und auch meine 8-jährige Tochter hat dieses Ritual für sich entdeckt, als ihr Papa von einer Dienstreise ein kleines Notizbüchlein für sie mitgebracht hat.
Sie schreibt nicht täglich rein, auch wenn es „Tagebuch“ heißt. Die Kinder haben wie gesagt die freie Wahl, welche unserer Rituale sie jeweils machen möchten. Aber wir besprechen am Abend immer was an dem Tag besonders Schönes passiert ist, und an manchen Tagen hat sie das Bedürfnis, dies für sich aufzuschreiben.
Anfangs hat sie sich etwas schwer getan, die Dinge zu formulieren. Und sie hat sich etwas unter Druck gesetzt, alles perfekt und richtig zu machen. Ich habe ihr erklärt, dass es bei einem Tagebuch kein Richtig und Falsch gibt. Es ist ihr Buch und sie macht die Regeln. Sie selbst entscheidet wann sie reinschreibt, was sie reinschreibt und wie sie reinschreibt. Wenn Sie meine Unterstützung braucht, helfe ich gerne, aber es steht mir nicht zu ihr dabei reinzureden.
Mit der Zeit fiel es meiner Tochter deutlich leichter, ein paar Sätze in ihr Büchlein zu schreiben. Und manchmal sitzt sie sogar zwischendurch an ihrem Schreibtisch und malt noch ein paar Bildchen mit in ihr Tagebuch. Sie hat richtig gefallen daran gefunden. Wenn sie einmal schlechte Laune hat, kann sie in ihrem Buch lesen und feststellen wie wundervoll ihr Leben eigentlich ist. Und später ist das Buch bestimmt mal eine schöne Erinnerung.
Kleidung für den nächsten Tag rauslegen
Auch dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen. Natürlich kommt es hier ein wenig auf das Alter der Kinder an. Sicherlich ist es bei einer 2-Jährigen am Morgen problemlos möglich, ihr Kleidung rauszusuchen und sie anzuziehen, ohne dass es irgendwelche Gegenworte gibt. Bei einer 4-Jährigen oder einer 8-Jährigen kann das manchmal schon ganz anders aussehen.
Wir hatten jedenfalls früher oft am Morgen die Diskussion, was die Kinder anziehen. Manchmal hatten sie sich z. B. ein bestimmtes Shirt oder ein Kleidchen in den Kopf gesetzt, das gar nicht in ihrem Schrank war, sondern auf der Wäscheleine hing oder womöglich sogar noch bei der Schmutzwäsche lag. Dies hat dann schnell für Unmut gesorgt, wenn das geliebte Kleidungsstück nicht wie geplant angezogen werden konnte. Von der Wäscheleine holen war manchmal zwar noch machbar wenn es schon trocken war. Aber trotzdem stresst diese Situation und kostet am Morgen auch viel wertvolle Zeit.
Eine super einfache, aber wirkungsvolle Lösung ist es, die Kleidung bereits am Abend rauszulegen. Ich schaue dann einmal gemeinsam mit den Kindern in die Wettervorhersage, um einschätzen zu können welche Kleidung am geeignetsten sein wird. Und dann suchen wir alles gemeinsam raus und legen es bereit. In der Regel werden wir bei den Sachen im Kleiderschrank fündig. Ab und zu hole ich auch mal ein Teil von der Wäscheleine, aber das ist dann am Abend deutlich entspannter als am Morgen kurz bevor alle aus dem Haus müssen. Und die Mädels akzeptieren die Kleidung am nächsten Morgen dann voll und ganz weil sie sie ja selbst am Abend zuvor rausgesucht haben.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich meine beiden Töchter manchmal am Morgen schon ganz alleine anziehen, wenn alles bereit liegt. Meine 4-jährige Tochter schafft es noch nicht so schnell ganz alleine, aber ihre große Schwester hilft ihr dann beim Umziehen. Und die beiden freuen sich immer riesig wenn sie mich damit überraschen können. Natürlich klappt dies noch nicht bei ganz kleinen Kindern und sicherlich auch nicht täglich. Aber ab und zu klappt es bei uns ganz prima.
Lesen
Lesen ist für Kinder unglaublich wichtig, und wir Eltern sollten unseren Kindern täglich etwas vorlesen. Früher haben wir oft zu dritt gelesen, also meine Mann oder ich haben beiden Töchtern gemeinsam etwas vorgelesen. Momentan möchte aber unsere ältere Tochter nicht die Bücher lesen, die ihre kleine Schwester vorgelesen bekommt. Manchmal liest sie dann für sich ein Buch in ihrem Zimmer während ich ihrer kleinen Schwester vorlese. Manchmal lesen mein Mann und ich auch parallel jeder mit einem Kind. Das ist immer ziemlich unterschiedlich.
Was ich festgestellt habe: auch wenn ein Kind schon selbst lesen kann, heißt es nicht, dass es nicht auch gerne vorgelesen bekommt. Meistens fängt meine große Tochter an und liest ein paar Seiten, danach soll ich dann übernehmen, sie kuschelt sich an mich ran und lauscht meiner Stimme. Diese Momente genieße ich immer ganz besonders, denn wer weiß wie lange dies noch andauern wird bevor sie „zu alt“ dafür wird.
Es ist auch schon vorgekommen, dass die beiden Mädels etwas für sich zu zweit machen wollten. Dann hat die große Schwester der kleinen etwas vorgelesen. Wenn die beiden dies so wollen und entscheiden, dann dürfen sie natürlich auch dies sehr gerne machen.
Massage
Dieses Ritual war ein Vorschlag der Kinder. Meine älteste Tochter hat die Idee aus der Nachmittagsbetreuung ihrer Schule mitgebracht. Dort gibt es wohl Massagebälle (Igelbälle), mit denen sich die Kinder gegenseitig den Rücken massieren können. Das wollte sie gerne auch zu Hause mit ihrer Schwester und mir machen.
Um das Ganze auszuprobieren haben wir ein Set bestehend aus Massageball und Massageroller* gekauft und uns damit am Abend gegenseitig die Arme, Beine, Füße, Schultern und Rücken gegenseitig massiert. Die Mädels waren total begeistert wie gut das tut und machen das seitdem sehr gerne als Abendritual.
Highlights des Tages besprechen
Dieses wundervolle Ritual machen wir jeden Tag, meistens wenn ich die Mädels ins Bett gebracht und gut zugedeckt habe. Dann setze ich mich noch einen Moment zu ihnen und stelle ein paar Fragen, um den Tag positiv zu beenden und damit die Kinder zufrieden einschlafen. Ich frage z. B. , was ihnen an dem Tag besonders gut gefallen hat, was ihnen am meisten Spaß gemacht hat. Oder wofür sie gerade dankbar sind. Wir reden darüber, ob ihnen jemand heute etwas Gutes getan hat, worüber sie sich gefreut haben, oder ob sie jemand anderem geholfen haben. Manchmal besprechen wir auch was wir am nächsten Tag oder am Wochenende Tolles erleben werden, worauf wir uns freuen und darauf hinfiebern können.
Als ich dieses Ritual eingeführt habe, zunächst nur bei meiner älteren Tochter, fand sie es anfangs zugegebenermaßen etwas doof und wusste nicht so recht was sie antworten sollte. Aber dann habe ich ihr einfach erzählt wie es bei mir so ist, wofür ich dankbar bin, was mir an dem Tag besonders gut gefallen hat oder was mir Schönes passiert ist. Mit der Zeit kamen ihr dann eigene Ideen, die mich manchmal sogar ziemlich beeindrucken. Es ist spannend zu erfahren, was in ihrem kleinen Kopf so vor sich geht, an welche Kleinigkeiten sie sich manchmal erinnert und an welchen Dingen sie sich erfreut. Manchmal schildert sie Begegnungen mit anderen Kindern und wundervolle Situationen, die sie positiv beeindruckt haben.
Inzwischen mache ich dieses Ritual auch mit meiner 4-jährigen Tochter. Auch sie musste sich erst einmal darauf einlassen und hat inzwischen großen Gefallen daran gefunden. Sobald ich sie am Abend zudecke erzählt sie meistens von sich aus schon was ihr an dem Tag Schönes widerfahren ist oder was ihr besonders gut gefallen hat. Mit diesen positiven Gedanken kann sie dann glücklich und zufrieden einschlafen.
Habt ihr eine Abendroutine mit euren Kindern? Welche Rituale könnt ihr empfehlen? Ich freue mich sehr auf eure Inspirationen in den Kommentaren!
Alles Liebe, deine
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Hallo, Mama-Mony,
Deine Vorschläge haben bei uns einiges verändert. Wir haben mit den Meditationen angefangen u es tut den Kindern u mir sehr gut. Ich meditiere einfach gleich mit. Geschichten sind da beliebter als Anleitungen zum Entspannen.
Den Rest werden wir peu au peu auch probieren. Vielen Dank, ich bin echt happy!
Liebe Anja,
ich kann dir gar nicht sagen wie viel es mir bedeutet das zu lesen. So wundervoll, dass meine Tipps dir und deinen Kindern geholfen haben.
Bei uns hat diese Abendroutine damals auch so viel verändert, und ich wollte es gerne mit so vielen Mamas wie möglich teilen.
Herzlichen Dank für dein schönes Feedback. Alles Liebe für dich und deine Kinder und viel Spaß beim weiteren Ausprobieren.
Ganz liebe Grüße,
Mony